Wenn man mit älteren, eingefleischten demeter-Mitbäuerinnen und -bauern der nördlichen Gegend spricht und dieses Gespräch die landschaftliche Gestaltung des WeidenHofes hat, dann werden meist in Sekundenbruchteilschnelle die Hecken des Hofes mit hoch lobenden Tönen und anerkennend hochgezogenen Augenbrauen erwähnt. Das, was den Hof unter anderem wesentlich ausmacht, sind seine vielen, mittlerweile mächtigen Hecken rund um alle Weideflächen und überhaupt überall hier und da auf dem Hof. In einer stark industriell ausgerichteten Landwirtschaft gibt es eher die Ansicht, alle Hecken müssten eliminiert werden. Zur Vergrößerung der Felder und Weiden, damit diese effizienter mit größeren Maschinen bearbeitet werden können. Hecken sind in diesem Verständnis eher eintönige Begrenzungspflanzungen zum Nachbarn, die jährlich mit aufgestelltem Mähwerk in Form gefräst werden. Außerdem klauen die Mistviecher Wasser und Sonne und erdreisten sich, den Bewuchs unter ihnen zu verändern.
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Eine Weide ist ein Stück Land, wo Grünzeug wächst und Tiere drauf stehen, die es fressen. Aber das ist längst nicht alles.
Es fängt schon bei der Frage an: was wächst denn da? Üblich sind „ertragreiche Gräser“ – hierzulande meist das Weidelgras. Dicke, breite dunkelgrün glitzernde labberige Halme, die besonders eiweißreich, als ernährungsphysiologisch vollgepackt sind. Dazwischen meist Weißklee, der alles andere verdrängt und noch mehr Eiweiß draufpackt. Soll zur Folge haben, dass die Tiere dick und fett werden und man viel Silage ernten kann. Hat es auch irgendwie. Gäbe es da nicht so ein, zwei andere Punkte, die einem aufmerksamen Auge nicht entgehen.
Auf Böden wie den unsrigen wird das Weidelgras selbst nur dick und fett, wenn man auch ihm genügend Nährstoffe gibt. Gülle ist die gängigste Variante – das, was immer so stinkt, wenn die konventionellen Kollegen ihre Gruben entleeren. Mist geht auch. Aber mal ehrlich – wollte der Mensch so direkt neben der Toilette seine Mahlzeiten einnehmen? Und warum sollen das dann unsere Tiere? Nichts gegen eine kleine Mistkur für die Weiden, aber bitte früh im Jahr und nur so, dass zur Weidesaison alles wieder schön frisch und duftig geworden ist. Ohne Nährstoffe bringen uns aber auch eintönige Weidelgras-Weißklee-Weiden nichts, weil‘s nicht wächst.
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